Meniskus

Die häufigste Verletzung mit operativer Behandlungsbedürftigkeit ist der Riss des inneren oder äußeren Meniskus, wobei ersterer 5 mal häufiger betroffen ist. In einer Vielzahl der Fälle tritt ein Meniskusriss durch eine Sportverletzung auf und ist in diesen Fällen oft mit Bandverletzungen kombiniert. Sogenannte Bagatelltraumen wie das Aufstehen aus der tiefen Hocke oder eine Drehbewegung des belasteten Beines können bei vorbestehenden degenerativen Schäden des Meniskus durch eine herabgesetzte Reißfestigkeit des Gewebes zum Ein- oder Abriß desselben führen. Die auftretenden Symptome sind sehr unterschiedlich und reichen von isolierten Schwellungszuständen über Schmerzen mit spürbarem Schnappen im Gelenk bis hin zur vollständigen Gelenksblockade. Die Diagnose erfolgt meist schon durch eine genaue Anamnese (Erhebung des Verletzungsherganges) in Zusammenhang mit den entsprechendem Beschwerdebild und einer genauen klinischen Untersuchung – am besten durch einen Facharzt. Unterstützend in der Diagnostik hat sich in den letzten Jahren die Magnetresonanztomografie (Abb.2) als sehr hilfreich erwiesen, da in einer normalen Röntgenaufnahme der Meniskus nicht darstellbar ist.
Die Behandlung ist in der Regel eine Operation, wobei im Rahmen einer Kniespiegelung (=Arthroskopie) über 2-3 jeweils rund 5mm lange Schnitte mittels eines Kamerasystems der gesamte Innenraum des Kniegelenkes direkt inspiziert werden kann und dabei auch über die gleichen öffnungen durch Einbringen spezieller Instrumente der verletzte Meniskus saniert wird. Entscheidend für die zu wählende Operationsmethode ist die Rissform, Lokalisation sowie Alter der Verletzung und des Patienten. Dabei werden entweder Teile des Meniskus entfernt oder gerissene Meniskusanteile durch spezielle arthroskopische Nahttechniken erhalten. Letzteres hat den Vorteil, dass die Stoßdämpferfunktion weiter ausgeführt werden kann und die Entstehung einer vorzeitigen Abnützung im Gelenk (=Arthrose) nicht zu erwarten ist. Dies wurde nach den früher noch durchgeführten großzügigen radikalen Meniskusentfernungen nach Jahren doch immer wieder beobachtet.
Die Nachbehandlung ist abhängig von der durchgeführten Operation. Bei Teilentfernung des Meniskus ohne Zusatzverletzungen kann das Bein sofort wieder belastet werden, Krücken werden, wenn überhaupt, nur für wenige Tage, unterstützend zur Mobilisierung eingesetzt. Bei durchgeführter Meniskusnaht ist für einige Wochen das Tragen einer bewegungslimitierten Schiene und die Nichtbelastung des Beines erforderlich.
Als perioperative Komplikationen müssen Infektion (evtl. sogar Gelenkseiterung), Thrombose, Embolie, Gefäß- oder Nervenverletzungen erwähnt werden, wobei das Risiko hierfür bei den angesprochenen Methoden insgesamt ein sehr geringes darstellt.